Meine Bücher im Februar

Nun ist der März schon wieder halb ins Land gegangen bevor ich dazu gekommen bin, auf meine Februarlektüre zurückzuschauen. Vier Bücher sind es geworden und ich spüre, dass es mir nach Monaten im Lockdown in dieser Pandemie irgendwie schwerer fällt, mich auf`s Lesen zu konzentrieren und auch Entspannung zu finden.

Bei zwei von den unten stehenden vier Büchern ist es mir allerdings gut gelungen. David Schalkos „Bad Regina“ ist wunderbar verschroben, abgründig und aberwitzig. Unschwer lässt sich in Bad Regina das damalige und heutige Bad Gastein erkennen. Einst wegen seiner Thermalquellen berühmt, im 19. Jahrhundert zum mondänen Sommerkurbad Europas aufgestiegen mit majestätischen Belle-Époque-Hotelbauten, die in dieser Größe nach Wien und Berlin passen, aber eigentlich nicht in ein kleines Dorf an einem Alpenhang. Heute von urbanen Hipstern aus Berlin und Wien in einen Ort mit leicht heruntergekommenen Designhotels verwandelt.

In dieser Kulisse entspinnt sich die aberwitzige Handlung um die noch verbliebenen 46 Einwohner und den zwielichtigen chinesischstämmigen Immobilienunternehmer Chen, der die Häuser des Ortes von den Einwohnern nach und nach aufkauft. Das macht einfach Spaß zu lesen und ist wunderbar zerstreuend.

Das zweite Buch, das mich im Februar begeistert hat, war Dolly Aldertons „Gespenster“. Alderton erzählt vom typischen Leben der Mitdreißiger in der Großstadt. Das Buch hat alles, was man sich so vom einem Zeitgeist-Buch wünscht: eine sympathische Protagonistin, eine beste Single-Freundin, Familienprobleme und natürlich die besten Dating-Geschichten. Dolly Aldertons Gespenster ist ein smartes, zeitweise bewegendes Buch über alle möglichen Arten und Unarten moderner Beziehungen. Diese, die dich hoffen lassen und diese, die dich erwachsen werden lassen. Modern. Cool. Lesen!

David Schalko, „Bad Regina“ Kiepenheuer & Witsch, Köln 2021. 400 Seiten, 24 Euro

Dolly Alderton, „Gespenster“, Hoffmann und Campe, 2020, 384 Seiten, 22 Euro

Nora Bossong, „Schutzzone“, Suhrkamp Verlag, Berlin, 336 Seiten, 24 Euro

Joey Goebel, „Irgendwann wird es gut“, Diogenes, 2019, 320 Seiten, 14 Euro

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