Meine Bücher im Juni

Die Zeit scheint nur so vorbeizufliegen. Gerade haben wir noch die ersten Sommertage genossen, schon sind wir mitten in der Hitze des Hochsommers angekommen. Gerade ist mein Leben voll von Jobterminen und Kurzurlauben, so dass leider viel zu wenig Zeit zum Lesen bleibt. Deshalb sind es im Juni auch nur vier Bücher geworden.

Besonders beeindruckt hat mich Leila Slimanis „Dann schlaf auch du“. Darin geht es im Paul und Myriam, die versuchen, Karriere und Kinder unter einen Hut zu bekommen und sich als Unterstützung eine Nanny einstellen. Schon zu Beginn des Romans erfährt man, dass die beiden Kinder tot sind, ermordet von der vermeintlich perfekten Nanny. Danach entfaltet sich auf knapp 150 Seiten eine raffiniert komponierte und sensibel verdichtete Geschichte einer Gesellschaft, in der Überforderung und Druck Normalzustand geworden sind, in der Familie und Karriere sich gefälligst verbinden lassen sollen und zwar so, dass man das Ergebnis guten Gewissens vorzeigen kann.

Obwohl der Erzählstil eher kühl protokollarisch ist, kann man sich doch der Sogkraft der Geschichte nicht entziehen: Denn Slimani weiß nicht nur das Mittelschichts-Milieu der Kindseltern und die prekären Verhältnisse des Kindermädchens klug und einfühlsam zu beschreiben, sondern sie erspart sich und uns auch einfache Antworten. Kurz gesagt, ein Buch, das lange nachwirkt.

Leila Slimani „Dann schlaf auch du“, Luchterhand Literaturverlag, München 2017, 224 Seiten, 20,00 EUR

Emma Cline, „The Girls“, Carl Hanser Verlag, München 2016, 352 Seiten, 22,00 EUR

Kent Haruf „Unsere Seelen bei Nacht“, Diogenes, Zürich 2017, 208 Seiten, 20 Euro

Andreas Eschbach „Herr aller Dinge“, Gustav Lübbe Verlag. Köln 2011, 688 Seiten. 22 Euro

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