„Es war ein schlampiger Tag. Dies ist eine einfache Geschichte“
verena roßbacher „ich war diener im hause hobbs“
Mit obigem Zitat beginnt eine äußerst verzwickte und spannende Geschichte, die so gar nicht schlampig erzählt ist. Sie beginnt mit einem Todesfall, bei dem lange ist nicht klar ist, um wen es sich bei dem Toten handelt.
Der Held des Romans ist Christian Kauffmann, ein junger Mann ohne große Ambitionen, der sich am liebsten von den großen Unabwägbarkeiten des Lebens fernhält. Von seiner ersten Freundin als „Schlaftablette, die nicht richtig wirkt“ beschrieben, entscheidet er sich nach seiner Matura eine Ausbildung zum Diener zu machen und entscheidet sich dann, seinen ersten Dienst bei der neureichen Familie Hobbs in Zürich anzutreten.
In Rückblenden erzählt Christian von seiner Zeit bei Familie Hobbs sowie seiner Jugend and versucht dabei zu verstehen, wie es zur Katastrophe später kommen konnte. Dabei werden scheinbar zufällig die Erinnerungen seiner Jugend in Feldkirch in die Geschichte eingewebt.
Christian erzählt vom Auseinanderdriften seiner Jugendfreunde, von seinen ersten Jahren im Hobbs’schen Haushalt, von verwirrenden nächtlichen Zimmer-besuchen, liebevoll inszenierten Familienporträts und dem fatalen Moment, als die einnehmende Hausherrin seinen alten Freunden begegnet. Und während er die Untiefen der eigenen Schuld auslotet, kommt er einem großen Geheimnis auf die Spur
Die Autorin: Verena Roßbacher, geboren 1979 in Bludenz/Vorarlberg, aufgewachsen in Österreich und der Schweiz, studierte einige Semester Philosophie, Germanistik und Theologie in Zürich, dann am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig.
Warum lesen: eine spannende Geschichte, mit genau ausgeloteten Charakteren, in präziser Sprache. Man will einfach wissen, wie es ausgeht und lässt sich dabei von der Sprache durch die Geschichte tragen. Eine Mischung aus Krimi und Entwicklungsroman.
Für Leserinnen von: Tana French und Judith Hermann
Kiepenheuer & Witsch; 384 Seiten, 22,00 €