Best of 2019

2019 war ein wunderbar leseintensives Jahr für mich. Ich habe viele tolle neue Autorinnen entdeckt und einige neue Bücher von Lieblingsschriftstellerinnen gelesen. Am Ende sind es 75 Bücher geworden. Da fällt es natürlich schwer, die fünf besten und liebsten Bücher herauszustellen. Ich habe es für euch trotzdem getan. Hier ist meine #Top5 Liste aus 2019.

Karen Köhler „Miroloi“

Im Sommer erschien Karen Köhlers lang erwarteter erster Roman „Miroloi“. Selten wurde ein Buch so kontrovers diskutiert und in seiner Qualität beurteilt. Ich kann nur sagen: Bildet euch ein eigenes Urteil. Mich hat die Geschichte einer namenlosen jungen Frau, die sich auflehnt: Gegen die Strukturen ihrer Welt und für die Freiheit, sehr berührt. Ein Roman, in dem jedes Detail leuchtet und brennt. Die Rezension aus dem August findet ihr hier.

Karen Köhler „Miroloi“, Hanser Verlag, 2019, 464 Seiten, 24 Euro

Verena Boos „Kirchberg“

Verena Boos habe ich erst in diesem Jahr für mich entdeckt. Nach „Kirchberg“ kann ich es kaum erwarten, ihre anderen Bücher zu lesen. Boos erzählt die Geschichte von Hannah, die nach einem schweren Schicksalsschlag wieder in ihr Heimatdorf und das Haus ihrer Großeltern in Kirchberg zurückkehrt. Ohne die Geschichte vorwegzunehmen, ich habe mich Hannah sehr nahe gefühlt und das ist der wunderbar einfühlsamen Sprache Verena Boos zu verdanken. Am Ende musste ich sogar ein paar Tränen vergießen. Das ist mir sehr lange mit

keinem Buch mehr passiert. Hier geht es zur Besprechung.

Verena Boos, „Kirchberg“, Aufbau Verlag, Berlin 2017, 366 Seiten, 22 Euro

Margaret Atwood „The Testaments“

Seit ihrem Buch „Der Report der Magd“ vor 13 Jahren, war wohl kein Nachfolger mehr so sehnlichst erwartet worden wie „Die Zeuginnen“ (The Testaments). Ich muss sagen: Margaret Atwood hat es für mich auf jeden Fall geschafft, an die Klasse des Vorgängers anzuschließen. Sie erzählt temporeich und spannend und ich bin ihren drei Hauptfiguren gern gefolgt. Atwood schafft es für mich, den Erwartungen gerecht zu werden und die übergreifende Geschichte zu beenden. Ein klares „Must Read“ für mich. Rezension hier.

Margaret Atwood “The Testaments”; Chatto & Windus; 2019; £20

Sarah Kuttner, „Kurt“

Sarah Kuttners „Kurt“ ist ein schöne Liebesgeschichte und ein Plädoyer für eine Patchwork-Familie. Es ist ganz vieles: traurig, lustig, ein Gartenbauhandbuch, eine Liebeserklärung an Brandenburg, ein bisschen Gentrifizierungsbashing, ein Umgang-mit-Trauer-Buch, vor allem aber ist es wunderbar geschrieben. Die Besprechung gibt es hier.

Sarah Kuttner, „Kurt“, S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2019, 240 Seiten, 20 Euro

Daniela Krien „Die Liebe im Ernstfall“

Bücher über Frauen Ende Dreißig, die sich gerade an einem Wendepunkt in ihrem Leben befinden, scheinen gerade sehr in Mode. Da ich mich selbst auch in dieser Phase befinde, üben diese Bücher eine natürliche Anziehungskraft auf mich aus. Daniela Krien nimmt uns mit in die Lebensentwürfe von fünf Frauen, deren Geschichten durch das Schicksal lose miteinander verbunden sind: Paula, Judith, Brida, Malinka und Jorinde. Aufgewachsen an den Grenzen der DDR, steht ihnen das Leben offen, obwohl es nicht immer so läuft wie geplant. Daniela Krien versucht keine Antworten auf diese Fragen zu geben, sondern sie erzählt einfach gute Geschichten. Unbedingt reinlesen. Rezension hier.

Daniela Krien: „Die Liebe im Ernstfall“. Diogenes Verlag, Zürich 2019. 288 S., 22,– Euro.